AUSSI-TRIP 2000

Tag 28: Coorong National Park und Murray River


In Kingston starten wir gegen 7.30 Uhr und sehen noch die große Humer-Figur am Ortseingang, direkt am Highway 1. Wir fahren zum Coorong NP südlich des Lake Alexandria (Mündungssee des Murray River). Der 300 Quadratkilometer große Nationalpark dient in erste Linie dem Schutz der Vogelwelt und der schönen Küstenlandschaft. Wir wollen vor allem die Küste sehen und nehmen den 28 Miles Crossing (Einfahrt) zum Strand.

Wir haben wolkenlosen Himmel und es wir schon wieder recht warm. Nach ein paar Kilometern Fahren am herrlichen Strand passiert es wieder: Nach Fraser Island bleiben wir zum zweiten Mal im Sand stecken! Langsam ärgern wir uns über unseren Gelände-Toyota. Der Wagen ist nur mit dünnen Straßenreifen ausgerüstet und ein Sperrdifferential fehlt. D. h. der 4Rad Antrieb nützt uns mal wieder nicht viel, denn ein Reifen dreht durch, während die anderen schön stehen bleiben. Mit der Erfahrung von Fraser Island graben wir den Wagen wieder mit unseren Händen aus und im 2. Anlauf kommen wir wieder frei. Aufatmen! Um besser freizukommen hatten wir den Wagen fast vollständig entladen - nun beim Einladen müssen wir feststellen, dass unser ganzes Gepäck von komischen Insekten "angefallen" wurde! Nur mit Mühe haben wir den größten Teil unser Taschen wieder insektenfrei bekommen.

(Siehe auch Vorsicht im Gelände!)



...mal wieder stecken geblieben, diesmal am Strand von Coorong*



Ich, mit unserem "Geländewagen" im Coorong NP*

Beim 42 Miles Crossing verlassen wir wieder den 90 Miles Beach und fahren über den Highway zur Loop Road, von welcher man einen schönen Blick auf die Halbinsel des NP hat. Am Tea Tree Crossing, welcher gesperrt ist und welchen wir auch über den Strand erreicht hätten, machen wir ein Foto von unserer nicht gemachten Wasserüberquerung.



Sven am Tea Crossing*

Obwohl der Coorong NP Lebensgebiet für Komorane, Pelikane und Ibissen ist, sehen wir am Lookout leider keine dieser Tiere.



auf dem Weg zum Pelikan-Lookout im Coorong NP

Später in Meningie haben wir mehr Glück mit den Pelikanen: 



Pelikane in Meningie*

Von Meningie fahren wir rund um den Lake Alexandria. In Narrung kommen wir über eine kostenlose Fähre und anschließender Schotterpiste zurück zum Princess Highway. 



kostenlose Fähre in Narrung - wir sind die einzigen Passagiere!*

Von dort fahren wir bis Murray Bridge. Hier holen wir Infos über den Murray River im Visitorcentre ein und fahren dann entlang des Flusses über Mannum bis Blanchetown. Ab Mannum führt uns der Weg meist direkt am Fluss entlang, so dass wir und den lt. Reiseführer schönsten Abschnitt des Flusses gut ansehen können. Der Weg führt oft über Schotter, bietet aber grandiose Lookouts auf den River. Der längste Fluss Australiens ist wirklich beeindruckend schön gelegen.


am Murray River*

Murray River*

Murray River*

Murray River

Der Murray River

Die Geschichte der Flusserkundung nahm eigentlich in New South Wales ihren Anfang. Am 16. November 1824 wurde der Murray erstmals von den Forschern Hume und Howell gesichtet und beim Hume Dam im heutigen Albury (NSW) überquert. 1830 erreichte Charles Sturt nach einer Fahrt über den Murrumbidgee River und Darling River den Murray und benannte ihn nach dem damaligen Kolonialsekretär Sir George Murray.

Im Jahre 1836 war ein weiterer Abenteurer unterwegs: Major Thoas Mitchell. Er "taufte" verschiedene Stellen, deren Namen später von den Städten übernommen wurden, z. B. Swan Hill. 1852 wurde von Sir Henry Fox Young, dem Gouverneur von South Australia, eine Belohnung für denjenigen Dampfer ausgesetzt, der als erster den Murray bis Swan Hill bezwingen würde. Gleich zwei Schiffe, die "Mary Ann" und die "Lady Augusta", schafften es und lagen nur wenige Stunden auseinander.

Der Schiffsverkehr auf dem Murray war damit eröffnet und ermöglichte durch den Transport von Baumaterial und Lebensmitteln die Gründung von Städten entlang des Flusses.

Der Murray entspringt am Mt. Pilot in den australischen Alpen am Fuße des Mt. Koskiusczko (2.228 Meter). Er hat eine Gesamtlänge von 2.560 km (Luftlinie 830 km) und fällt anfangs mit 150 mm/km, am Ende nur noch mit 25 mm/km. Von Albury bis zur Mündung benötigt ein Wassertropfen rund vier Wochen! Obwohl sich der Fluss mit seiner Länge in die ganz großen Ströme der Welt einreiht, führt er nur einen Bruchteil von deren Wassermassen. Zum Vergleich: Der Murray hat einen durchschnittlichen jährlichen Wasserfluss von 15 Mio. Megalitern, die Donau (2.850 km Länge) hat 202 Mio. Megaliter! Damit wird eines deutlich: Der Murray führt viel zu wenig Wasser, um über seine direkte Umgebung hinaus für eine umfassende Bewässerung zu sorgen. Nur aufgrund technischer Einrichtungen (Pipelines, Pumpen, etc.) und der geringen Bevölkerungsdichte kann sich z. B. South Australia zu 77% mit Trinkwasser aus dem Murray versorgen. Allein Adelaide bezieht, je nach Jahrezeit, zwischen 20% und 80% seines Trinkwassers aus dem Fluss.

Wenn die Reservoirs in den Snowy Mountains (Darmouth Dam), die den Murray speisen, in Dürreperioden geleert sind, kommt es in dem trockenem Land zwangsläufig zu dramatischen Wasserengpässen. Ganz zu schweigen von Wasserverunreinigungen durch giftige Algen, die sich durch Trockenheit und Überdüngung bilden und die gesamte Wasserversorgung Südaustraliens in Frage stellen. Die Organisation River Watch hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Fluss in seiner Natürlichkeit zu erhalten.

Quelle: Steffen Albrecht, "Reisehandbuch Australien", Iwanowski Verlag



Sonnenuntergang am Murray River

Sonnenuntergang am Murray River*

Abends fahren wir bis Adelaide. Hier kommen wir für $55 in einem Motel unter, welches sogar mit Backofen und vier Schlafplätzen ausgestattet ist. Einkaufen können wir am heutigen Anzac Day leider nicht.

Informationen zum Australischen Anzac-Day 


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